Gesundheitspolitik
Objektivität und Unabhängigkeit von Patienteninformationen
Gute Entscheidungen verlangen gute Informationen. Sie sollten aktuell, verständlich, werbefrei und von vertrauenswürdigen Anbietern sein. Nur wenn Betroffene ausreichend und objektiv informiert sind, können sie sich als Patient im Gesundheitssystem optimal orientieren, gezielt Leistungen in Anspruch nehmen, sich verantwortlich an Therapieentscheidungen beteiligen oder diese selbst treffen.
Es versteht sich von selbst, dass Informationsmaterial und Veranstaltungen für Patienten frei von der Einflussnahme der pharmazeutischen und der medizintechnischen Industrie sein müssen. Wir möchten Patienten vor Werbung schützen, denn diese kann zu Fehlentscheidungen beim Arzneimittel- und Medizintechnikgebrauch verleiten.
Hersteller und Anbieter von Arzneimitteln sowie Medizinprodukten sind interessengeleitet und verfolgen letztlich immer wirtschaftliche Ziele. Sie möchten ihr Produkt verkaufen, werden darum nur ihr Produkt empfehlen oder dieses besonders positiv darstellen. Vor dem Hintergrund ist es für Betroffene und ihre Angehörigen im Gegensatz zu Fachärzten schwierig, Werbung von sachlichen Informationen zu unterscheiden.
Ein Sponsor erwartet eine Gegenleistung, die dem eigenen Marketing dient. Sponsoring ist neben Lobbying und PR untrennbar mit Werbung verbunden.
Machen Sie mit! Gemeinsam für eine verbesserte Patientenversorgung. Im Interesse der Betroffenen fordern wir Patienteninformationen, die frei von Werbung und Markennamen sowie frei vom Sponsoring der Pharma- und Medizintechnikindustrie sind. Diese Anforderungen stellen wir im Rahmen der Patienteninformation ebenso an unsere Kooperationspartner, Mediziner, Kliniken, Patientengruppen und sonstigen Initiativen.
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Werbefreie Patienteninformationen
Warum sollten Patienteninformationen frei von Pharmawerbung sein?
Die Unabhängigkeit von Pharmawerbung in Patienteninformationen ist aus mehreren Gründen wichtig :
1. Objektivität und Neutralität
Patienteninformationen sollten frei von kommerziellen Interessen sein, um eine objektive und neutrale Perspektive zu gewährleisten. Pharmawerbung könnte dazu führen, dass Informationen verzerrt oder einseitig dargestellt werden, um die Interessen eines Unternehmens zu fördern.
2. Vermeidung von Interessenkonflikten
Wenn Patienteninformationen von Pharmaunternehmen finanziert oder beeinflusst werden, besteht die Gefahr von Interessenkonflikten. Dies könnte dazu führen, dass bestimmte Behandlungsoptionen bevorzugt werden, selbst wenn sie nicht unbedingt die besten für die Patienten sind.
3. Vertrauensbildung
Unabhängige und nicht von der Pharmaindustrie beeinflusste Informationen können das Vertrauen der Patienten stärken. Wenn Patienten das Gefühl haben, dass ihre Informationen von kommerziellen Interessen geprägt sind, könnten sie skeptisch gegenüber den vorgeschlagenen Behandlungen oder Medikamenten sein.
4. Patientenautonomie
Patienten haben das Recht auf umfassende und unparteiische Informationen, um fundierte Entscheidungen über ihre Gesundheitsversorgung treffen zu können. Pharmawerbung könnte diese Autonomie beeinträchtigen, indem sie den Zugang zu objektiven Informationen behindert.
5. Qualitätssicherung
Unabhängige Patienteninformationen können besser auf Qualität und Genauigkeit überprüft werden. Es gibt Standards und Richtlinien für die Erstellung von medizinischen Informationen, und diese sollten unabhängig von kommerziellen Interessen eingehalten werden.
In vielen Ländern gibt es Vorschriften und ethische Standards, um sicherzustellen, dass Patienteninformationen frei von der Beeinflussung durch die Pharmaindustrie sind. Dies dient dem Schutz der Patienten und fördert eine transparente und ethisch verantwortliche Informationsvermittlung im Gesundheitswesen.
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