Sicherheit schaffen

Neue Patientengruppe in Krefeld

Gruppengründerin Sandra

In Krefeld entsteht eine Hirntumor-Selbsthilfegruppe. Gründerin Sandra fühlte sich nach der Diagnose Hirntumor allein mit der seltenen Erkrankung. Nun möchte sie selbst einen sicheren Raum für Patienten und Angehörige schaffen, um mit Gleichbetroffenen ins Gespräch zu kommen.

 

Warum haben Sie beschlossen, eine Selbsthilfegruppe zu gründen?


Im Mai 2018 erhielt ich selbst die Diagnose Hirntumor. Es war ein reiner Zufallsbefund. Bereits acht Tage später wurde ich operiert. Damals waren mein Mann und ich in einem absoluten Ausnahmezustand und ich fühlte mich mit der seltenen Erkrankung völlig allein. Mir hätte es damals sehr geholfen zu wissen, dass es die Deutsche Hirntumorhilfe und regionale Patintengruppen gibt. Aus dieser Erfahrung heraus ist die Idee entstanden, im Krefelder Raum eine Möglichkeit für Austausch und Vernetzung für Betroffene zu schaffen.


Ziel ist, dass alle Hirntumorpatienten Informationen zu den Hilfsangeboten der Deutschen Hirntumorhilfe und den regionalen Selbsthilfekontakten direkt nach dem Befund in der Klinik von den Ärzten oder vom Sozialdienst ausgehändigt bekommen.

 

An wen richtet sich die Selbsthilfegruppe und wie soll sie Betroffenen helfen?


Die Gruppe ist offen für Patienten und Angehörige. Ziel ist, die Isolation aufzubrechen, Kontakte zu knüpfen, sich gegenseitig zu stärken sowie Erfahrungen und Informationen rund um die Lebenssituation mit der Erkrankung auszutauschen. Bei Bedarf möchte auch ich gerne Fachleute zu Themen, die die Teilnehmer näher interessieren, einladen.

 

Was bedeutet „Selbsthilfegruppe“?

 

Selbsthilfegruppe bedeutet für mich in erster Linie, dass Menschen, die eine ähnliche Situation erlebt haben, sich gegenseitig unterstützen, Mut machen und das Ziel haben, schwierige Zeiten gemeinsam durchzustehen.

Sich verstanden fühlen und zu wissen, dass man in dieser Extremsituation nicht alleine ist, ist etwas, was nur eine Selbsthilfegruppe bieten kann. Alleine das ist eine Erleichterung, weil man sich nicht groß erklären muss, sondern weiß, dass Menschen zuhören, die die eigene Situation 1:1 nachempfinden können und bestimmte Erfahrungen gerade selbst durchmachen oder bereits durchgemacht haben - das schafft Sicherheit.

 

Natürlich gehören auch Gefühle wie Trauer und Angst in eine Selbsthilfegruppe. Aber auch dann ist es wichtig, sich gegenseitig Mut zu machen und Schritt für Schritt weiter zu kommen. Dass alles, was besprochen wird, im "geschützten Raum" bleibt, ist dabei selbstverständlich.

 

Welche Aktivitäten sollen regelmäßig stattfinden?

 

Im Moment denke ich, dass der Schwerpunkt anfangs auf Gesprächsrunden liegen wird. Je nach Gruppenzusammensetzung und Wünschen der Teilnehmer kann dieser Rahmen aber auch um kleinere gemeinsame Aktivitäten erweitert werden. Auch hier kann die Gruppe Sicherheit bieten.


Ich selbst hatte in Folge der Operation lange mit einer Fußhebeparese und großen Unsicherheiten zu tun. Gemeinsame Ausflüge ins Café oder in den Zoo, zusammen lachen, etwas Schönes erleben – all das kann ich mir gut vorstellen. Ich bin sicher, dass die Gruppe gemeinsam "wachsen" wird.


Wann geht’s los?


Das erste Treffen findet am 1. September 2020 um 18:30 in Krefeld statt. Ab dann sind Zusammenkünfte an jedem ersten Dienstag im Monat geplant.

Wir möchten umsichtig handeln. Um erforderliche Hygiene- und Abstandsregeln umsetzen zu können, bitte ich um eine kurze, formlose Anmeldung per E-Mail. So können wir im Vorfeld einen Raum in ausreichender Größe einplanen. Zum Hygienekonzept gehört ebenfalls, dass derzeit auch Getränke selbst mitgebracht werden sollten.

 

Ich freue mich auf's Kennenlernen!

 

Kontakt

Weitere Informationen und Kontaktdaten über die Beratungsstelle IKOS (Informations- und Kontaktstelle für Hirntumor-Selbsthilfe) unter der Telefonnummer: 03437.999 68 68.

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