44. Hirntumor-Informationstag

Gegen jede Prognose: Rätsel um Langzeitüberleben

Glioblastome gehören zu den schwer therapierbaren Hirntumoren. Doch immer wieder gibt es Patienten, die viele Jahre mit der Erkrankung leben – nahezu beschwerdefrei. Für Wissenschaftler sind diese Fälle besonders interessant. Was eint Patienten, die über zehn Jahre und länger mit der Erkrankung leben? Könnte der Grund für den extrem verlangsamten oder gar gestoppten Krankheitsverlauf bestimmt werden, so wäre dies ein höchst interessanter Ansatz zur Entwicklung neuer Therapiestrategien.

 

Forscher hoffen nun, durch eine dezidierte Beobachtung und Zusammenfassung von aktuellen, besonders positiven Krankheitsverläufen weltweit neue Erkenntnisse zu gewinnen. Unter der Beteiligung von mehr als 20 Hirntumorzentren aus den USA, Europa und Australien und der EORTC (European Organisation for Research and Treatment of Cancer) trugen die Wissenschaftler des Unispitals Zürich bislang rund 300 Datensätze von Patienten zusammen, die damals bereits seit mindestens 5 Jahren mit der Diagnose Glioblastom lebten.

 

Im Rahmen der Registerstudie wird nun seit 2016 retrospektiv und prospektiv buchstäblich alles erfasst, was gemessen, analysiert und bewertet werden kann; etwa Gensequenzen von Tumorproben, MRT-Bilder, Immunzellen, Antikörper sowie eine genaue Therapiedokumentation. Darüber hinaus werden die Patienten nach ihren Lebensgewohnheiten sowie Vor- und Begleiterkrankungen befragt. Auf dem Hirntumor-Informationstag erhalten Teilnehmer einen Einblick in die Arbeit der Forschungsgruppe und über erste Ergebnisse der Untersuchung.

 

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Preview: Cannabis in der Hirntumortherapie

Über die letzten Jahre haben sich Hinweise dafür gehäuft, dass Cannabinoide eine vielversprechende Anti-Tumor-Wirkung haben und erfolgreich in der Behandlung von Tumorerkrankungen eingesetzt werden könnten.

 

Das Potential von Cannabinoiden in der Therapie von Hirntumoren wurde in einer Reihe von In-vitro- und In-vivo-Studien erforscht. Präklinische Studien haben auch die Antitumor-Wirkung von Cannabinoid-Kombinationen (insbesondere THC:CBD) untersucht und festgestellt, dass die antineoplastische Wirkung von THC in Kombination mit CBD verstärkt wurde.

 

Positive Ergebnisse mit THC:CBD-Präparaten im Labor haben zu einer placebo-kontrollierten klinischen Phase-II-Studie geführt, in der eine THC:CBD-Mischung in Kombination mit Temozolomid bei 21 Glioblastompatienten untersucht wurde (klinische Studie NCT01812603). Die Kontrollgruppe erhielt nur Temozolomid. Die Überlebensrate nach einem Jahr (83% vs. 44%) und die mediane Überlebenszeit (662 Tage vs. 369 Tage) sprachen für die kombinierte Behandlung.

 

Auf dem Hirntumor-Informationstag können Betroffene ihre Fragen dazu an Experten aus Klinik und Forschung richten.

 

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Preview: Aktuelle klinische Studien

Innovative Therapieansätze und zukunftweisende Entwicklungen - in klinischen Studien wird die Hirntumortherapie von morgen entwickelt. Zu den fortgeschrittenen Studien, die derzeit Teilnehmer rekrutieren, gehören zum Beispiel:

 

  • NOA20/N2M2: In dieser Studie werden Patienten mit nichtmethyliertem primären Glioblastom nach umfassender Testung des molekularen Profils mit verschiedenen zielgerichteten Therapien behandelt. Die Studie rekrutiert seit Mitte 2018.

 

  • Ähnlich der NOA16 untersucht die NOA-21-Studie (AMPLIFY-NEOVAC) eine mutationsspezifische IDH1-Peptidvakzinierung mit oder ohne den Checkpoint-Inhibitor Avelumab. Die für die Rezidivtherapie konzipierte Studie schließt IDH-mutierte Gliome der WHO-Grade II, III und IV ein und rekrutiert seit Ende 2018.

 

  • Ebenfalls interessant für Glioblastompatienten sind die GlioVaxStudie (Phase-II, Vakzinierung mit dendritischen Zellen zusätzlich zur Standardtherapie bei neu diagnostiziertem Glioblastom, gestartet März 2018) oder die EORTC-1709 (Phase III, Standardtherapie plus/minus Marizomib; gestartet Juli 2018).

 

Stellen Sie Ihre Fragen zu aktuellen klinischen Studien in der Neuroonkologie, Teilnahmebedingungen und Rekrutierungsverfahren auf dem Hirntumor-Informationstag!

 

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Preview: Mistel, Weihrauch & Co.: Was nützt, was schadet?

Operationen, Strahlen- und Chemotherapie – die Behandlung von Hirntumoren ist anspruchsvoll und stellt Mediziner wie Betroffene vor große Herausforderungen. Viele Patienten haben den Wunsch, die Therapie aktiv zu unterstützen. Komplementäre Anwendungen sollen unerwünschte Nebenwirkungen lindern, die Tumortherapie verträglicher gestalten und möglichst deren Wirksamkeit steigern. Dazu gehören Ernährungsanpassungen (z.B. Diäten), Nahrungsergänzung (z.B. Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe), aber auch Verfahren wie Yoga oder Entspannungsübungen.

 

Eine große Therapiemotivation ist erfreulich. Doch leider kommt es immer wieder vor, dass die Situation von Patienten als lukratives Geschäftsmodell genutzt und mithin viel Geld für völlig unwirksame oder gar schädliche Anwendungen verlangt wird: Alternativmedizinische Verfahren haben mit wissenschaftlich geprüfter Komplementärmedizin häufig nichts gemein und sind für den medizinischen Laien nur schwer zu beurteilen.

 

Auf dem Hirntumor-Informationstag erfahren Sie, welche Rolle die Komplementärmedizin in der Hirntumortherapie spielt, welche Substanzen und Verfahren nachweislich wirksam sind und welche klinischen Studien zur Beurteilung zur Verfügung stehen, um mündig und selbstbestimmt entscheiden zu können.

 

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