2500 Kilometer als Warm-Up

2.500 Kilometer Strecke, vier Wochen Zeit, ein Fahrrad und ein Fahrer, für den diese Tour „eine kleine Runde“ ist: Eigentlich wollte Darius im Sommer 2020 seine lang geplante Panamericana-Reise starten und dabei eine 20.000 Kilometer lange Strecke von Kanada bis Argentinien im Fahrradsattel bewältigen. Die Corona-Krise machte ihm einen Strich durch die Rechnung. In die Pedale trat er in diesem Sommer trotzdem, denn er hat eine Geschichte zu erzählen. Und die handelt davon, aus einem Rückschlag das Beste zu machen.

Kurz vor seinem 15. Geburtstag wurde bei Darius ein Hirntumor entdeckt. Nach einer umgehend anberaumten, achtstündigen Notoperation erwachte der ehrgeizige Ruderer halbseitig gelähmt. Die Prognose der Ärzte fiel düster aus: Mit einer weitgehenden Rehabilitation, gar zukünftigen sportlichen Erfolgen, sei nicht zu rechnen, ein späterer Schulabschluss aufgrund von operationsbedingten Sprach- und Konzentrationsschwierigkeiten fraglich. Für den Teenager, dessen Leben sich rund um den Leistungssport, um Schule und Zukunftspläne gedreht hatte, eine bittere Nachricht. Und eine, die er so nicht hinnehmen wollte. Diszipliniert und konzentriert kämpfte er sich Stück für Stück zurück ins Leben. Ausgerechnet beim ersten gemeinsamen Familienurlaub, bei dem er wieder auf eigenen Füßen unterwegs sein konnte, verlor Darius das Gleichgewicht und stürzte so schwer auf den Arm, dass die Nerven des linken Armes durchtrennt und die Hand erneut vollständig gelähmt war. Wieder machten die Mediziner wenig Hoffnung auf Heilung. Wieder trainierte er unbeirrt weiter – trotzdem.


Heute hat Darius die 3 vorne im Alter stehen. Er hat einen Schulabschluss, ein abgeschlossenes Lehramtsstudium und arbeitete bis vor kurzem als Reiseleiter einer Agentur für Wander- und Abenteuerurlaube. Er steht mit beiden Beinen fest im Leben und hält mit beiden Händen an seinen Zielen fest. Und all das entgegen jeder Prognose und entgegen jeder Wahrscheinlichkeit: Trotzdem.

 

Die Deutschlandtour

Da die Panamericana-Tour im Jahr 2020 aufgrund von Corona-Einschränkungen vorerst auf Eis gelegt werden musste, ging es als Warm-Up unter Einhaltung der notwendigen Sicherheitsvorkehrungen erst einmal im Uhrzeigersinn durch ganz Deutschland. Vom Startpunkt im heimatlichen Salem-Beuren am Bodensee führte die geplante Strecke über Freiburg, Heidelberg, Koblenz, Köln und Oldenburg bis an die Nordsee nach Bremerhaven. Von dort über Hamburg und Lübeck entlang der Ostseeküste nach Schwerin und schließlich nach Berlin. Auf dem Rückweg nach Baden-Württemberg war auch ein Zwischenstopp in Leipzig geplant, um der Deutschen Hirntumorhilfe einen Besuch abzustatten. Schließlich standen noch Dresden, Bayreuth, Regensburg, München und Füssen auf dem Reiseplan, bevor es über Immenstadt zurück zum Ausgangspunkt ging.

 

Im Durchschnitt etwa 70 bis 80 Tageskilometer waren zu absolvieren, bevor Darius nach den Sommerferien Ende August als Lehrer in die Schule zurückkehren sollte. Auf seiner Strecke wollte er möglichst viele Menschen persönlich, aber auch über die sozialen Netzwerke erreichen: „Ich habe vor 15 Jahren von der neuroonkologischen Forschung profitiert und möchte mit meiner Aktion auf diese wichtige Arbeit aufmerksam machen und für ihre finanzielle Unterstützung werben. Meine Erkrankung war ein Schicksalsschlag. Und trotzdem: Mir ist viel Gutes zuteil geworden, ich habe viel mehr erreicht als zunächst möglich schien und ich habe noch mehr vor. Dafür bin ich dankbar und vielleicht kann ich mit meinem Engagement einen kleinen Teil zurückgeben“ beschreibt er seine Motivation. „Unterstützer sind herzlich eingeladen, sich im Rahmen von Spenden, als Sponsoren und durch‘s Weitersagen am Projekt zu beteiligen!“

 

Auf seiner Webseite berichtet er über seine Aktion und die Hintergründe seiner Tour. Die gesammelten Spenden beim Warm-up kamen der Deutschen Hirntumorhilfe in voller Höhe zugute. Einen passenden Namen musste er nicht lang suchen: Sein Projekt heißt ...und trotzdem!

 

Die Panamericana-Tour 2022/2023

Diesen Sommer ist es nun soweit, und Darius nimmt die ursprünglich geplante Strecke mit ihren vollen 20.000 Kilometern in Angriff. Mit dem außergewöhnlichen Fahrradabenteuer erfüllt er sich seinen größten Lebenstraum. "Mein Ziel ist es für mich persönlich Erfahrungen zu sammeln und diese mit der Welt zu teilen. Damit möchte ich Menschen in schwierigen Lebenssituationen, die womöglich ein ähnliches Schicksal haben wie ich inspirieren und ermutigen an sich zu glauben und ihre Träume zu verwirklichen", fasst Darius seinen Ansporn treffend in Worte.

Der Mutmacher sucht Unterstützer

Unterwegs auf die Situation von Hirntumorpatienten hinweisen, die eigene Geschichte erzählen, Mut machen und Spenden für die Deutsche Hirntumorhilfe sammeln: Das ist das übergeordnete Ziel des Mammutprojektes.

 

Aufgrund der geografischen Begebenheiten und der vorherrschenden Windrichtungen aus Nordwesten, folgt Darius den Empfehlungen versierter Langstreckenradler und bestreitet die Tour von Norden nach Süden. Da die Rocky Mountains gleich zu Beginn der Strecke zwischen Calgary und Vancouver zu überqueren sind und der beste Reisezeitraum dafür zwischen Juli bis Ende September liegt, hat er seinen Starttag auf den 18.07.2022 gelegt, um seine Reise zu beginnen.

Jetzt spenden!

Zur Webseite mit allen Hintergrundinformationen, einem Liveticker und später dann dem Reisebericht geht es hier. Zudem können engagierte Daumendrücker und Tourenverfolger über die Seite das ehrgeizige Projekt mittels Spenden unterstützen.

 

 

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