Elektrische Wechselfelder
TTF in der Primärbehandlung des Glioblastoms
Tumortherapiefelder: Stellungnahme der Deutschen Hirntumorhilfe
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Bei der Behandlung mit elektrischen Wechselfeldern, auch als Tumortherapiefelder, Elektrohaube, TTFields oder TTF benannt, handelt es sich um eine lokale, physikalische Methode, bei der aufgrund elektrischer Wechselfelder mit einer Frequenz von 200kHz die Zellteilung gehemmt werden soll. Die "Antennen" bzw. Elektroden zur Abgabe der elektrischen Wechselfelder werden, isoliert durch Keramikscheiben, dauerhaft mittels Heftpflastern auf die kahl rasierte Kopfhaut geklebt (siehe Abbildung 1). Sie sind über Kabel mit einem Steuergerät verbunden, welches der Patient am Körper tragen sollte. Der Akku wird viermal täglich, die Heftpflaster alle drei bis sechs Tage, gewechselt.
Die Untersuchung EF-11 [2012] der elektrischen Wechselfelder an GBM-Patienten in der Rezidivtherapie konnte im Vergleich zur Standardtherapie keinen Nutzen der Behandlung belegen. Das Ergebnis der klinischen Studie EF-14 [2017] bei Patienten mit neu diagnostiziertem Glioblastom zeigte, dass TTF bei dieser Untersuchung das mediane, progressionsfreie Überleben und das mediane Gesamtüberleben um 2,7 Monate bzw. 4,9 Monate verlängern. Der Einsatz diese Methode in der Primärtherapie bei Glioblastompatienten wird von den Fachärzten kontrovers diskutiert. Dies liegt an der fehlenden Verblindung, der fehlenden Placebokontrolle der EF-14 Studie, dem teilweise ungeklärten Wirkmechanismus sowie der individuell abhängigen, hohen Beeinträchtigung der Lebensqualität der Hirntumorpatienten.
Laut den Fachgesellschaften zeigen alle bislang veröffentlichten Daten, dass sich am grundsätzlich palliativen Vorgehen durch den Einsatz der elektrischen Wechselfelder nichts ändert und die Behandlung zu keiner Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen führt.
Weitere Informationen erhalten Sie beim Hirntumor-Informationsdienst telefonisch unter 03437.702 702.
Tumortherapiefelder: Stellungnahme der Deutschen Hirntumorhilfe (2019-2023)
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