Medulloblastom
Medulloblastome sind meist im Kindesalter auftretende Tumoren des Kleinhirns. Es handelt sich um embryonale Tumoren, die infiltrativ ins umliegende Gewebe wachsen.
Histologie der Medulloblastome
- schnell und infiltrativ wachsender Tumor des WHO-Grades IV
- desmoplastisches/noduläres Medulloblastom
- Medulloblastom mit extensiver Nodularität
- anaplastisches Medulloblastom
- großzelliges Medulloblastom
Epidemiologie der Medulloblastome
- machen bei Kindern und Jugendlichen etwa 20 %, bei Erwachsenen nur 1 % der Hirntumoren aus
- Kinder erkranken meist am klassischen Medulloblastom
- bei Erwachsenen findet sich häufig eine desmoplastische Variante
Symptome der Medulloblastome
- kurze Anamnese von Wochen bis wenigen Monaten
- Kopfschmerz und Gangstörung als Frühsymptom
- Erbrechen
- Doppelsehen
Diagnose der Medulloblastome
- CT oder MRT mit Kontrastmittel
- heterogene Kontrastmittelaufnahme
- scharf umgrenzte Läsion
- oft geringes Ödem
- häufig Einblutungen und Nekrosen
- ggf. Liquoruntersuchung und MRT des Rückenmarks
- typischerweise in der hinteren Schädelgrube (4. Ventrikel)
Therapie der Medulloblastome
- möglichst komplette operative Entfernung
- häufig sehr chemotherapiesensibel
- Chemotherapie (z.B. MTX, CCNU oder Cisplatin)
- Strahlentherapie
Rezidiv-Therapie der Medulloblastome
- wenn möglich Reoperation
- ggf. Re-Bestrahlung
- Chemotherapie (möglichst ein anderes Therapeutikum als bei Primärtherapie)
Nachsorge der Medulloblastome
- MRT/CT zunächst aller 3 Monate, danach halbjährlich
Verlauf der Medulloblastome
- Rezidive werden auch noch nach 10 Jahren beobachtet
- häufige Metastasierung ins Rückenmark, allerdings selten in der Erstdiagnose
- im Verlauf auch Fernmetastasen möglich
Prognose der Medulloblastome
- abhängig von Tumorgröße, Ausmaß der Tumorentfernung und etwaiger Metastasierung
- desmoplastische Medulloblastome haben eine etwas günstigere Prognose