Glioblastom
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Das Glioblastom (Glioblastoma multiforme) ist ein hirneigener Tumor, der sich aus den Gliazellen, dem Stützgewebe des Gehirns, entwickelt. Laut WHO-Klassifikation wird dieser aggressiv wachsende Tumor als Grad IV eingestuft.
Aktuelles aus dem Glioblastom Forum
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Erfahrungsbericht Glioblastom | 1 |
Epidemiologie
- etwa 4800 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland.
- 5-7 Betroffene pro 100.000 Einwohner
- bis zum 50. Lebensjahr zunehmende Erkrankungswahrscheinlichkeit
- erhöhte Erkrankungswahrscheinlichkeit zwischen 50. und 75. Lebensjahr
- Spitzen hoher Erkrankungswahrscheinlichkeit um 50., 60. und 65. Jahr (DHH 2020)
- Männer sind etwa 1,6 Mal so häufig betroffen wie Frauen (DHH 2020)
- 16% aller prmären ZNS-Tumoren sind Glioblastome
- 54% aller Gliome sind Glioblastome
- 20% der Glioblastome sind sekundäre Glioblastome
Symptomgruppen
- Hirndruckzeichen (z.B. Kopfschmerz, Schwindel, Erbrechen)
- neurologische Ausfälle (z.B. Sehstörungen, Sprachstörungen, Paresen)
- erstmalige epileptische Anfälle
- psychische Veränderungen (z.B. leichte Reizbarkeit, Desorientierung)
Diagnose
- sehr kurze Anamnese von Wochen oder wenigen Monaten
- Diagnose mittels MRT (Methode der Wahl ) und CT
- wenn differentialdiagnostisch notwendig SPECT und PET
- starke heterogene Kontrastmittelaufnahme
- zentral verminderte Signalintensität (ringförmige Kontrastmittelanreicherung)
- Neigung zu großvolumiger zentraler Nekrose
- peritumoröse Ödembildung
- diffuse Infiltration in umliegendes Hirngewebe
- Hauptlokalisation: Großhirnhemisphären und Balken (Schmetterlingsgliom)
- umgeben von einem ausgedehnten "fingerförmigen" Marklagerödem
- bei Diagnose oft bereits größer als 2 cm im Durchmesser
- Differentialdiagnose: z.B. Metastase, Schlaganfall
Therapie
- Neurochirurgische Operation (Komplettresektion in Bezug auf KM-Bereich)
- Einsatz von BCNU-Wafern während der Operation wird kontrovers diskutiert.
- Strahlentherapie (Gesamtdosis 60 Gy, 1,8-2 Gy x 30 Tage)
- auf Tumorvolumen und Sicherheitssaum von 2-3 cm;
- beim NOA 09-Schema: in Kombination mit CCNU und TMZ in der ersten Woche oder
- beim Stupp-Schema: in Kombination mit niedrigdosiertem TMZ über sechs Wochen
- Chemotherapie
- nach NOA-09: sechs Zyklen (1.Tag CCNU, 2.-6.Tag TMZ), Zyklus aller sechs Wochen
- nach Stupp: insgesamt sechs Zyklen (5 Tage TMZ), Zyklen aller vier Wochen
- Die Anwendung von elektrischen Wechselfeldern wird kontrovers diskutiert.
- Innovative klinische Therapiestudie sollte angestrebt werden.
- Teilnahme an einem individuellen Heilversuch ist möglich.
Rezidiv-Therapie
- Re-Operation
- Re-Bestrahlung
- Chemotherapie, ggf. mit verändertem Chemotherapeutikum oder Dosisschema
- Einschluss in eine klinische Therapiestudie
- individueller Heilversuch im Rahmen einer Off-Label-Anwendung
Nachsorge
- erstes MRT bis 48 Stunden nach der neurochirurgischen Operation
- MRT Kontrolluntersuchung 6-8 Wochen nach der Strahlentherapie (MRT)
- danach alle 2-3 Monate Kontrolluntersuchungen (MRT als Methode der Wahl, CT)
- ggf. zusätzlich FDG-PET, MR-Spektroskopie o.a. zur Differenzierung
Supportivtherapie
- Aufklärung über Therapien und Alternativen
- Ödembehandlung
- Anfallsbehandlung
- Behandlung von kortisonbedingten Nebenwirkungen
- Behandlung und Prophylaxe von Thrombosen und Lungenembolie
- medikamentöse Therapie von psychischen Störungen
- Maßnahmen während der Tumortherapie und deren spätfolgen
- Rehabilitation
Verlauf
- relativ schnelles Wachstum mit starker Infiltration des umliegenden Gewebes
- Rezidiv auch nach erfolgreicher Standardtherapie meist innerhalb von einem Jahr