Gangliogliom
Gangliogliome sind hirneigene Tumoren, die aus Glia- und neoplastischen Ganglienzellen entstehen. Sie werden laut der WHO-Klassifikation in den meisten Fällen als Grad I eingestuft.
Histologie
- meist langsam wachsender Tumor WHO-Grad I
- auch WHO-Grad II und III kommen vor
- bestehen aus neoplastischen Ganglienzellen (Nervenzelle) und Gliazellen (Stützmasse des Gehirns)
Epidemiologie
- vor allem bei Kindern und jungen Erwachsenen
- machen weniger als 2 % aller hirneigenen Tumore aus
Symptome
- epileptische Anfälle
- Hirndruckzeichen (Kopfschmerz, Übelkeit, Erbrechen)
- mitunter lokal bedingte Herdsymptome
Diagnose
- im MRT ungleichmäßige und geringe Kontrastmittelaufnahme
- gut abgegrenzte Raumforderung
- weisen in der Regel Zysten auf
- in 35-50 % der Fälle Verkalkungen
- können prinzipiell überall im zentralen Nervensystem vorkommen
- Hauptlokalistation im Temporallappen
Therapie
- Operation (möglichst vollständige Resektion) des Hirntumors
- anaplastische Varianten (WHO-Grad III) sollten postoperativ nachbehandelt werden (Strahlentherapie und/oder Chemotherapie)
Verlauf
- durch astrozytären Anteil seltener Übergang zu WHO-Grad III oder Glioblastom
Prognose
- günstige Prognose
- vollständige operative Entfernung der WHO-Grad I und II Tumore sind häufig einer Heilung gleichzusetzen