Meningeom
Meningeome entstehen im Gegensatz zu anderen Hirntumoren nicht aus der Gehirnsubstanz, sondern entwickeln sich aus den Zellen der Hirnhäute. Sie machen ca. 20 % der intrakraniellen, primären Tumoren aus, kommen jedoch auch im Spinalkanal (Rückenmarkskanal) oder intraorbital (innerhalb der Augenhöhle) vor.
Hilfe, Informationen und Unterstützung
- Informationsbroschüre Meningeom
Unser Wegweiser vermittelt einen kompakten Überblick zu Diagnose, Therapie sowie Nachsorge der Erkrankung Meningeom und unterstützt mit Hinweisen für anstehende Arztgespräche.
- Online-Plattform zum Thema Meningeom
Das Hirntumor-Forum ist die größte Online-Community zum Thema Meningeom. Hier erhalten Sie Neuigkeiten aus Wissenschaft und Forschung. Zudem können Sie von den Auskünften engagierter Mediziner und Erfahrungen Betroffener profitieren. Nachfolgend werden Ihnen die aktuellsten Diskussions-Beiträge zum Thema Meningeom angezeigt.
Histologie
- langsam wachsende (gutartige) Meningeome (WHO-Grad I)
- zu Rezidiven neigende atypische Meningeome (WHO-Grad II)
- schnell wachsende anaplastische Meningeome (WHO-Grad III)
Epidemiologie
- 85 % aller Meningeome sind gutartig, 8-10 % atypisch und 2-5 % anaplastisch
- das Erkrankungsalter liegt meist zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr
- Frauen sind etwas häufiger von dieser Hirntumorart betroffen
Symptome
- abhängig von der Lokalisation und damit zusammenhängenden Kompressionen
- Hirndruckzeichen (z.B. Kopfschmerz)
- neurologische Ausfälle (z.B. Sehstörungen, Gangunsicherheit)
- Epilepsien
- häufig spüren Patienten keine Symptome
Diagnose
- Diagnose mittels CT und MRT
- wenn nötig MR-Angiographie, funktionelle MRT, MR-Spektroskopie und PET
- meist scharf begrenzte Raumforderung mit perifokalem Ödem
- intensive homogene Aufnahme von Kontrastmittel
- Neigung zu Verkalkungen
- 9% aller Patienten haben mehrere Meningeome
- 27% der Meningeome weisen genetische Veränderungen auf (Monosomie 22)
- gehäuftes Auftreten bei Neurofibromatose Typ II, vorhergehender Strahlentherapie
- in der Schwangerschaft evtl. beschleunigtes Wachstum**
- Lokalisation: mittelliniennah an Falx, Konvexität und Keilbeinflügel
Therapie
- möglichst komplette operative Entfernung des Hirntumors
- bei gefäßreichen Tumoren ist eine präoperative Embolisation möglich
- bei anaplastischen Meningeomen zusätzlich Strahlentherapie
- bei kleinen, asymptomatischen Meningeomen nicht immer Therapie notwendig
Rezidiv-Therapie
- Re-Operation des Hirntumors
- (Re-)Strahlentherapie
- Chemotherapie z.B. mit Hydroxyurea
- Experimentelle Therapieverfahren z.B. mit antiangiogenem Ansatz
Nachsorge
- alle 6 bzw. 12 Monate Kontrolluntersuchungen (MRT, CT)
- ggf. ophthalmologische, neurologische und endokrinologische Kontrollen
Verlauf
- langsames, verdrängendes Wachstum mit Dura mater-Ausläufern
Prognose
- bei gutartigen Meningeomen entspricht eine vollständige OP meist einer Heilung
- Rezidivhäufigkeit beim WHO-Grad I: 7-20 %*
- Rezidivhäufigkeit beim WHO-Grad II: 30-40 %*
- Rezidivhäufigkeit beim WHO-Grad III: 50-80 %*
*Werte aus klinischen Studien entnommen
**Gegenstand klinischer Studien, Meningeome führen häufig zur Exprimierung von Hormonrezeptoren