Meningeom
Hirntumor-Informationstag 2023
Experten verschiedener Fachrichtungen und Kliniken informieren über aktuelle Erkenntnisse der Hirntumortherapie. Die Veranstaltung richtet sich bundesweit an Patienten und ihre Familien. Erfahren Sie Neuigkeiten aus Wissenschaft und Forschung.
Meningeome entstehen im Gegensatz zu anderen Hirntumoren nicht aus der Gehirnsubstanz, sondern entwickeln sich aus den Zellen der Hirnhäute. Sie machen ca. 20 % der intrakraniellen, primären Tumoren aus, kommen jedoch auch im Spinalkanal (Rückenmarkskanal) oder intraorbital (innerhalb der Augenhöhle) vor.
Hilfe, Informationen und Unterstützung
- Informationsbroschüre Meningeom
Unser Wegweiser vermittelt einen kompakten Überblick zu Diagnose, Therapie sowie Nachsorge der Erkrankung Meningeom und unterstützt mit Hinweisen für anstehende Arztgespräche.
- Online-Plattform zum Thema Meningeom
Das Hirntumor-Forum ist die größte Online-Community zum Thema Meningeom. Hier erhalten Sie Neuigkeiten aus Wissenschaft und Forschung. Zudem können Sie von den Auskünften engagierter Mediziner und Erfahrungen Betroffener profitieren. Nachfolgend werden Ihnen die aktuellsten Diskussions-Beiträge zum Thema Meningeom angezeigt.
Aktuelle Beiträge zum Thema Meningeom | Antw. |
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Meningeom Infektion | 4 |
Meningeom und Estrioleinnahme wegen Wechseljahre | 12 |
Fragen zu OP, Rekonvaleszenz etc | 10 |
Grad der Behinderung - 10? | 17 |
Kleines Meningeom am Anfang nur beobachten? | 12 |
Histologie
- langsam wachsende (gutartige) Meningeome (WHO-Grad I)
- zu Rezidiven neigende atypische Meningeome (WHO-Grad II)
- schnell wachsende anaplastische Meningeome (WHO-Grad III)
Epidemiologie
- 85 % aller Meningeome sind gutartig, 8-10 % atypisch und 2-5 % anaplastisch
- das Erkrankungsalter liegt meist zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr
- Frauen sind etwas häufiger von dieser Hirntumorart betroffen
Symptome
- abhängig von der Lokalisation und damit zusammenhängenden Kompressionen
- Hirndruckzeichen (z.B. Kopfschmerz)
- neurologische Ausfälle (z.B. Sehstörungen, Gangunsicherheit)
- Epilepsien
- häufig spüren Patienten keine Symptome
Diagnose
- Diagnose mittels CT und MRT
- wenn nötig MR-Angiographie, funktionelle MRT, MR-Spektroskopie und PET
- meist scharf begrenzte Raumforderung mit perifokalem Ödem
- intensive homogene Aufnahme von Kontrastmittel
- Neigung zu Verkalkungen
- 9% aller Patienten haben mehrere Meningeome
- 27% der Meningeome weisen genetische Veränderungen auf (Monosomie 22)
- gehäuftes Auftreten bei Neurofibromatose Typ II, vorhergehender Strahlentherapie
- in der Schwangerschaft evtl. beschleunigtes Wachstum**
- Lokalisation: mittelliniennah an Falx, Konvexität und Keilbeinflügel
Therapie
- möglichst komplette operative Entfernung des Hirntumors
- bei gefäßreichen Tumoren ist eine präoperative Embolisation möglich
- bei anaplastischen Meningeomen zusätzlich Strahlentherapie
- bei kleinen, asymptomatischen Meningeomen nicht immer Therapie notwendig
Rezidiv-Therapie
- Re-Operation des Hirntumors
- (Re-)Strahlentherapie
- Chemotherapie z.B. mit Hydroxyurea
- Experimentelle Therapieverfahren z.B. mit antiangiogenem Ansatz
Nachsorge
- alle 6 bzw. 12 Monate Kontrolluntersuchungen (MRT, CT)
- ggf. ophthalmologische, neurologische und endokrinologische Kontrollen
Verlauf
- langsames, verdrängendes Wachstum mit Dura mater-Ausläufern
Prognose
- bei gutartigen Meningeomen entspricht eine vollständige OP meist einer Heilung
- Rezidivhäufigkeit beim WHO-Grad I: 7-20 %*
- Rezidivhäufigkeit beim WHO-Grad II: 30-40 %*
- Rezidivhäufigkeit beim WHO-Grad III: 50-80 %*
*Werte aus klinischen Studien entnommen
**Gegenstand klinischer Studien, Meningeome führen häufig zur Exprimierung von Hormonrezeptoren