Oligodendrogliom
Hirntumor-Informationstag 2023
Experten verschiedener Fachrichtungen und Kliniken informieren über aktuelle Erkenntnisse der Hirntumortherapie. Die Veranstaltung richtet sich bundesweit an Patienten und ihre Familien. Erfahren Sie Neuigkeiten aus Wissenschaft und Forschung.
Die Oligodendrogliome gehören zur Gruppe der Gliome, wachsen diffus infiltrierend und kommen in unterschiedlichen WHO-Graden vor. Ihre Zellen ähneln unter dem Mikroskop den Oligodendrozyten, einer bestimmten Sorte von Stützzellen, welche Markscheiden bilden.
Aktuelles aus dem Oligodendrogliom Forum
Aktuelle Beiträge zum Thema Oligodendrogliom | Antw. |
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Histologie der Oligodendrogliome
- langsam wachsendes Oligodendrogliom vom WHO-Grad II
- anaplastisches Oligodendrogliom vom WHO-Grad III
Epidemiologie der Oligodendrogliome
- gehäuftes Auftreten des Hirntumors zwischen dem 35. und 50. Lebensjahr
- Vorkommen im Kindesalter um das 10. Lebensjahr
- Männer sind etwas häufiger betroffen
Symptome der Oligodendrogliome
- initial hauptsächlich epileptische Anfälle
- Hirndruckzeichen (Kopfschmerz, Übelkeit, Erbrechen)
- seltener neurologische Defizite und Psychosyndrome
- mit zunehmendem Wachstum lokal bedingte Herdsymptome
Diagnose der Oligodendrogliome
- Diagnose mittels MRT und CT
- zur feindiagnostischen Bestimmung ggf. Biopsie
- im CT häufig Verkalkungen zu erkennen
- heterogene Kontrastmittelaufnahme
- auch beim WHO-II mitunter schwach Kontrastmittel aufnehmend
- diffuse Infiltrierung des umliegenden Gewebes
- häufig Einblutungen
- Hauptlokalisation: Stirn-, Scheitel- und Schläfenlappen des Großhirns, typischerweise oberflächlich unter Einbeziehung des Kortex
Therapie der Oligodendrogliome
- größtmögliche operative Entfernung des Hirntumors
- stereotaktische Serienbiopsie bei eloquenter oder diffuser Tumorlokalisation
- Strahlentherapie bei progredienten und anaplastischen Tumoren
- Chemotherapie bei progredienten und anaplastischen Tumoren
- insbesondere die Chemotherapie wird auch bei Grad-II-Tumoren diskutiert
Rezidiv-Therapie der Oligodendrogliome
- Re-Operation des Hirntumors
- (Re-)Strahlentherapie, ggf. stereotaktische Bestrahlung
- Chemotherapie mit unterschiedlichen Therapeutika
- experimentelle Therapieverfahren
Nachsorge der Oligodendrogliome
- erste Nachuntersuchung 6 Wochen nach Therapieende (MRT mit Kontrastmittel)
- beim WHO-II erst alle 3, bei konstantem Befund alle 6 bis 12 Monate
- beim WHO-III alle 3 Monate (MRT mit Kontrastmittel)
Verlauf der Oligodendrogliome
- Wachstumsgeschwindigkeit des Hirntumors abhängig vom WHO-Grad
- häufige Rezidivrate
- mögliche Entwicklung vom WHO-Grad II zum WHO-Grad III
Prognose der Oligodendrogliome
- allgemein günstigere Prognose als Astrozytome des selben WHO-Grades
- positive prognostische Faktoren sind ein niedriger WHO-Grad, bestimmte molekulargenetische Kennzeichen, frontale Lokalisation