Optikusgliom
Optikusgliome sind meist pilozytische Astrozytome (WHO-Grad I). Sie treten hauptsächlich im jüngeren Kindesalter auf und sind entlang der Sehbahn lokalisiert.
Histologie der Optikusgliome
- meist langsam wachsender Tumor (pilozytisches Astrozytom des WHO-Grades I)
Epidemiologie der Optikusgliome
- treten zu fast 80 % in der ersten Lebensdekade auf
- Vorkommen auch im Erwachsenenalter möglich, jedoch selten
- ein bekannter Risikofaktor ist Neurofibromatose Typ I
Symptome der Optikusgliome
- Minderung der Sehkraft und Gesichtsfeldeinschränkungen
- in schweren Fällen Sehkraftverlust
- Hervortreten des Auges
- Hirndruckzeichen (Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen)
- auch geringe bis gar keine Symptome sind möglich
Diagnose der Optikusgliome
- neurologische Untersuchung sowie CT und/oder MRT
- ophthalmologische Untersuchung
- gut abgegrenzte, aber oft heterogene Raumforderung
- Aufnahme von Kontrastmittel
- häufig Zystenbildung
- am Sehnerv, im Chiasma und Hypothalamus wachsend
Therapie der Optikusgliome
- keine festgelegte Standardtherapie
- wenn möglich operative Entfernung, meist Teilentfernung
- wenn der Tumor inoperabel ist, sollte eine Biopsie zur Diagnosesicherung durchgeführt werden
- bei keiner oder nur teilweiser Entfernung: Chemotherapie oder Strahlentherapie
- ggf. Radiochirurgie
- ggf. Immuntherapie
Rezidiv-Therapie der Optikusgliome
- ggf. (Re-)Operation
- ggf. Strahlen- oder Chemotherapie
Nachsorge der Optikusgliome
- anfangs alle 3 Monate, nach einem Jahr alle 6 bis 12 Monate Kontrollen
- kontrastmittelgestütztes MRT als Methode der Wahl
- ggf. klinisch-neurologische, augenärztliche und endokrinologische Untersuchungen
Verlauf der Optikusgliome
- spontane Remissionen (Rückbildungen) sind möglich
- inoperable oder teilentfernte Tumoren können über Jahre konstant sein
Prognose der Optikusgliome
- abhängig vom Ausmaß der Operation
- vollständige Entfernung ist einer Heilung gleichzusetzen