Astrozytom II
Diffuses Astrozytom
Bei den diffusen Astrozytomen handelt es sich um feingeweblich gut differenzierte Gliome, die langsam und ohne scharfe Grenze zum umliegenden Hirngewebe wachsen. Sie werden als WHO-Grad II eingestuft und gehören zu den weniger bösartigen (niedermalignen) Hirntumoren. Der überwiegende Teil diffuser Astrozytome erfährt über die Jahre eine Malignisierung.
Aktuelles aus dem Astrozytom Forum
Aktuelle Beiträge zum Thema Astrozytom II | Antw. |
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Lebenserwartung | 20 |
Curcumin - Tips bzgl. Einnahme hoher Dosis benötigt | 4 |
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Wer leidet an diffusem Astrozytom (2), keine IDH 1 und 2... | 0 |
Progress während PC Chemo -was tun | 9 |
Histologie
- fibrilläres Astrozytom: von Gliafasern durchzogen, mittlere Zelldichte
- protoplasmatisches Astrozytom: keine Gliafaservermehrung, mittlere Zelldichte
- gemistozytisches Astrozytom: zellplasmareich, hohe Zelldichte
Epidemiologie
- Altersgipfel liegt um das 30. Lebensjahr
- nur ca. 10 % treten bei Patienten unter 20 Jahren auf
- Männer sind etwas häufiger betroffen
Symptome
- stark von der Lokalisation des Hirntumor abhängig
- Hauptsymptome sind epileptische Anfälle
- Hirndruckzeichen (Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Lethargie)
- psychische Störungen (Persönlichkeitsveränderungen)
- neurologische Defizite (Empfindungsstörungen, Schmerzen, Lähmungen)
- viele Patienten sind vor dem erstmalige Auftreten lange Zeit symptomfrei
Diagnose
- Diagnose mittels CT, MRT und Biopsie
- nicht kontrastmittelaufnehmende Raumforderung mit unscharfem Rand
- teilweise geringes Marklagerödem
- selten Verkalkungen, Zysten und kleine kontrastmittelaufnehmende Areale
- ggf. zusätzlich PET- und SPECT-Untersuchungen
- Hauptlokalisation: Frontal- und Temporallappen, können aber im gesamten zentralen Nervensystem vorkommen
- gehäuftes Auftreten bei Patienten mit Neurofibromatose Typ I
- Fehldiagnose: Hirninfarkt
Therapie
- größtmögliche operative Entfernung des Hirntumor
- stereotaktische Serienbiopsie bei eloquenter oder diffuser Tumorlokalisation
- bei patientenspezifischen Risikofaktoren ggf. Strahlentherapie
- insbesondere bei Kindern statt Stahlentherapie ggf. Chemotherapie
Rezidiv-Therapie
- Re-Operation des Hirntumors
- (Re-)Strahlentherapie, ggf. stereotaktische Strahlentherapie
- Chemotherapie in der Regeln nicht angezeigt bzw. nur im Sinne eines individuellen Heilversuches, wenn keine keine anderen Therapien verfügbar sind
- klinische Studien
Nachsorge
- postoperative Bildgebung 48 Stunden nach der OP zur weiteren Therapieplanung
- erste Kontrolluntersuchung 6 Wochen nach Therapie (MRT als Methode der Wahl)
- danach MRT alle 3, bei konstantem Befund alle 6 Monate
- zusätzliche neurologische Untersuchungen je nach Einzelfall
- im Fall einer Progression oder Kontrastmittelaufnahme zusätzlich PET
Verlauf der diffusen Astrozytome
- meist lokales Wachstum mit infiltrierendem Charakter
- Neigung zum Übergang in ein anaplastisches Astrozytom oder ein Glioblastom
Prognose
- abhängig von feindiagnostischer Histologie, Lokalisation und Resektionsgrad des Hirntumors und Therapieansprechen
- fibrilläre Variante ist prognostisch günstiger als gemistozytische